Selbstdisziplin bedeutet, Pläne umzusetzen, ohne sich von Unlust, Herausforderungen, Verlockungen und anderen Einflüssen abhalten zu lassen. Es bedeutet, sich selbst zu beherrschen und bewusst Entscheidungen zu treffen, die im Einklang mit den eigenen Bedürfnissen, Zielen und Werten stehen.
Der innere Konflikt
Viele von uns kennen den alltäglichen Konflikt zwischen dem Wunsch, für die nächste Prüfung zu lernen und sich durch Netflix oder anderen Späßchen davon abhalten zu lassen. Gesund essen zu wollen, und den Verlockungen von Fast Food und süßen Leckereien zu verfallen. Etwas für das eigene Business zu tun, und dann plötzlich festzustellen, dass der Kleiderschrank dringend umorganisiert werden muss. Und das immer wieder aufs Neue.
Nach einem langen Tag fühlen wir uns oft gestresst und erschöpft. Das gehört zum Leben leider dazu. In solchen Momenten ist es viel einfacher, sich eine Pizza zu bestellen, anstatt selbst zu kochen oder sich im Bett einzukuscheln, anstatt ins Fitnessstudio zu gehen. Die Versuchung ist einfach zu groß, herumzulümmeln, anstatt sich zu konzentrieren, zu verzichten oder sich zur körperlichen Betätigung zu zwingen.

Warum fällt vielen Menschen die Selbstdisziplin so schwer?
Ein wesentlicher Grund liegt darin, dass unser Gehirn dazu neigt, kurzfristige Belohnungen höher zu bewerten als langfristige. Sofortige Befriedigung unserer Wünsche und das damit verbundene Glücksgefühl (Dopamin) sind attraktiver, als ein langfristiges Ziel zu verfolgen und erst später dafür belohnt zu werden.
Disziplin ist oft leichter gesagt als getan und erfordert jede Menge Stärke, Ausdauer und Willenskraft. Manchmal sogar Sturheit. Menschen mit einer großen Selbstdisziplin setzen um, was sie sich vornehmen und nehmen damit ihr Leben in die eigene Hand.
Indem wir gezielt an unserer Selbstdisziplin arbeiten, können wir besser mit Versuchungen umgehen, unsere Emotionen kontrollieren und mit Bedacht handeln. Dies führt letztendlich zu einer größeren Selbstkontrolle und einem positiven Einfluss auf unser persönliches Wachstum. Somit wächst auch unsere langfristige Zufriedenheit im Leben.

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Ohne Motivation keine Selbstdisziplin
Selbstdisziplin ist eng mit dem Thema Motivation verknüpft. Um die nötige Selbstdisziplin für unsere Vorhaben aufzubringen, benötigen wir einen guten Grund, der uns als Motivation dient. Ist unsere Motivation nicht groß genug, wird es uns kaum gelingen, selbstdizpliniert zu sein, und immer weiter an unseren Zielen zu arbeiten. Die wichtigste Frage, die wir uns in diesem Zusammenhang ehrlich beantworten müssen, lautet: Bin ich bereit, den Preis der Veränderung zu bezahlen?
Um diese Frage mit einem klaren „Ja“ zu beantworten, brauchen wir ein starkes „Warum“. Dies ist unser Antrieb. Daher versuchen wir bei jedem Vorhaben oder Ziel den wahren Grund für unser Projekt herauszufinden.
- Weshalb möchte ich abnehmen? Welches Gefühl will ich dadurch erzielen?
- Warum will ich vier Mal die Woche zum Sport gehen?
- Warum will ich, dass mein Business erfolgreich ist?
- Wofür brauche ich den Abschluss / die Noten / den Wisch?
Der Preis der Veränderung
Erst wenn wir uns unsere Motivation bewusst gemacht haben und nur wenn diese stark genug ist, dann kann Selbstdisziplin gelingen. Erst dann sind wir bereit, den Preis der Veränderung zu bezahlen. Motivation ist also der Treibstoff der Selbstdisziplin. Der Preis der Veränderung in unserem Leben, könnte folgender sein:
- Frühes Aufstehen, um vor der Arbeit Sport zu treiben und ein gesundes Frühstück zubereiten.
- Mehr Zeit und Aufwand, den der Einkauf und die Zubereitung gesundenr Mahlzeiten.
- Der Gang ins Fitnessstudio statt auf die Dinnerparty mit Freunden.
- Trotz Müdigkeit noch 2 Stunden am Schreibtisch zu sitzen, um zu lernen.
- Länger und mehr zu arbeiten als andere, um sich etwas eigenes Aufzubauen, das die Zukunft und Unabhängigkeit sichert.

So erlangen wir Selbstdisziplin
Klare Ziele setzen: Konkrete und realistische Ziele sind der erste Schritt, um Selbstdisziplin zu entwickeln. Sie geben eine klare Richtung vor und helfen, den Fokus auf das Wesentliche zu lenken. Achte darauf, dass diese Ziele im Einklang mit deinen persönlichen Werten stehen. Nur so bleibt die Motivation langfristig erhalten. Kleiner Hinweis: Auch Zwischenziele sind Ziele!
Selbstreflexion üben: Wer seine eigenen Gedanken, Emotionen und Verhaltensweisen regelmäßig reflektiert, erkennt schneller, wenn er vom seinem Weg abweicht. Diese Selbstbeobachtung ermöglicht es, frühzeitig gegenzusteuern und sich nicht von äußeren Einflüssen oder inneren Versuchungen ablenken zu lassen.
Ein unterstützendes Umfeld schaffen: Ein positives und motivierendes Umfeld kann Wunder wirken. Freunde, Kollegen oder Familienmitglieder, die dich ermutigen und mit dir zusammenarbeiten, stärken nicht nur deine Motivation, sondern auch deine Selbstdisziplin.
Gesunde Routinen entwickeln: Verhaltensweisen, die zur Gewohnheit werden, erfordern weniger bewusste Anstrengung. Setze dir kleine, aber regelmäßige Ziele, die du in deinen Alltag integrierst – sei es eine morgendliche Sporteinheit, eine regelmäßige Meditation, immer die gleiche Bettzeit oder die fest geplanten Arbeitszeiten an deinem Schreibtisch. Routinen erleichtern es, diszipliniert zu bleiben.
Kleine Erfolge belohnen: Belohnungen nach erreichten Meilensteinen steigern die Motivation und helfen, die Disziplin langfristig aufrechtzuerhalten. Feiere deine Erfolge, auch wenn sie noch so klein erscheinen – dies gibt dir die nötige Energie, um dranzubleiben.
Emotionskontrolle lernen: Die Fähigkeit, die eigenen Emotionen zu steuern, ist entscheidend, um impulsives Handeln zu vermeiden. Wer lernt, in stressigen oder emotional aufgeladenen Situationen ruhig zu bleiben und bewusst Entscheidungen zu treffen, stärkt nicht nur seine Selbstdisziplin, sondern auch seine Lebensqualität.
Auch eine schöne und wirkungsvolle Strategie, die ich für euch auf YouTube gefunden habe:
Quelle: clevermemo.com / „Selbstdisziplin lernen – 6 Profi-Tipps für mehr Willenskraft im Alltag“
Titelbild von charlesdeluvio auf Unsplash