Während meiner Zeit bei Kiko Milano habe ich eine Sache gelernt: Make-up sollte zur Farbe des Halses passen, nicht des Gesichts. Das sorgt einerseits für einen sanften Übergang ohne Make-up-Ränder und gibt dir andererseits einen gesunden Teint. Trust the process. Wenn du also dabei bist, eine neue Foundation zu kaufen, teste sie mit einem Swipe auf deinem Hals. Dann warte circa 15 Minuten und beobachte, wie das Produkt oxidiert. Es könnte durchaus sein, dass es um einen ganzen Ton dunkler oder wärmer wird. Bei perfekter Übereinstimmung zwischen Hautfarbe und Foundation sollte es keinen Farbunterschied geben.
Unter uns werden sich zahlreiche Frauen finden, dessen Hals um einiges heller ist als das Gesicht. Auch bei mir ist das der Fall – nicht extrem, aber sichtbar. Dies hält mich jedoch nicht davon ab, die Farbe meines Make-ups nach dem genannten Prinzip zu wählen. Denn wenn ich das Gefühl habe, durch das aufgetragene Produkt blass(er) auszusehen, ist auf einen Freund immer Verlass: den Bronzer. Mit diesem kannst du nämlich nach Belieben spielen und ihn zur Akzentsetzung leicht bis intensiv auf Stirn, Wangen, Kinn und Nase verteilen. Er gibt deiner Haut den sonnengeküssten Touch, während die drunter liegende Foundation für Ebenmäßigkeit und einen leichten Highlight-Effekt sorgt.
Wenn deine Make-Up-Routine nur aus einem Schritt besteht
Unter uns werden sich jedoch auch viele finden, die sagen: „Scheiß doch mal auf diese ganzen Schritte. Ich will einfach schnell was drauf klatschen und abhauen.“ Auch das ist verständlich. Viele meiner ehemaligen Kundinnen haben eine Make-up-Routine, die aus nur einem Schritt besteht. Meistens freuten ebendiese Frauen sich über Foundations, die exakt ihrer Gesichtsfarbe entsprachen. Da es bei Make-up kein Richtig und kein Falsch gibt, ist auch diese Strategie völlig legitim. Meistens lohnt es sich jedoch, das Produkt auch in Hals und Dekolleté einzuarbeiten, um Streifen oder Ränder zu vermeiden.
Was ich letztens entdeckt habe, ist folgender Trick: Eine Beauty-Bloggerin probierte überschüssiges Makeup mithilfe eines nassen Schwamms und eines Papiertaschentuchs abzutragen. Fand ich spannend und probierte es aus. Den Schwamm habe ich hierfür angefeuchtet und ausgedrückt und ihn mit einem dünnen Papiertaschentuch umwickelt. Dann habe ich damit das bereits eingearbeitete Make-up im Gesicht abgetupft. Diese Technik optimiert Stellen, an denen wir etwas mehr Produkt aufgetragen haben als an anderen, indem sie das überschüssige Produkt sanft abträgt. Kann man mal probieren. Vor allem wenn man sieht, dass sich während des Schminkens Ränder oder Flecken gebildet haben.

Onlinekauf: Das solltest du bei Make-up beachten
Du kaufst dein Make-up online, ohne es zuvor getestet zu haben? Wagemutig. Aber auch für dich gibt es gewisse Orientierungshilfen, an die du dich halten könntest, um deinen Kauf so zufriedenstellend wie möglich zu gestalten. Denn die Kunst, die perfekte Foundation-Farbe zu finden und sie richtig aufzutragen, ist ein Game-Changer für ein natürlich aussehendes Make-up. Kaufst du eine Foundation, ohne sie zuvor live getestet zu haben, solltest du zuerst deinen Hautunterton kennen. Schau dir dazu die Venen an der Innenseite deines Handgelenks an: Erscheinen sie bläulich? Dann hast du einen neutralen Hautton und sowohl kühle als auch warme Foundation-Nuancen können gut zu dir passen. Schimmern deine Venen in violett, so sind kühle Foundation-Farben ideal für dich. Sind deine Venen mehr grünlich, wirst du mit einer warmen Foundation-Nuance strahlen.
Deine ideale Foundation-Farbe hängt natürlich auch von deinem persönlichen Geschmack ab. Willst du zum Beispiel deinen Teint farblich beeinflussen, dann wähle maximal eine Nuance heller oder dunkler aus. Denk dran: Deine Hautfarbe verändert sich im Laufe des Jahres – im Sommer bist du oft etwas dunkler als im Winter. Also solltest du auch deine Foundation-Farbe entsprechend anpassen.
Foundation: Nicht nur die Farbe ist entscheidend
Beim Foundation-Kauf lohnt es sich natürlich nicht nur auf die Farbe zu achten, sondern auch auf die Art des Produkts. Willst du ein mattes, halbmattes oder glänzendes Finish? Kannst du den Geruch des Produkts leiden? Was soll es können? Gut abdecken? Lange halten? Alle Informationen stehen meistens auf der jeweiligen Verpackung. Je nachdem welche Deckkraft und welches Finish du bevorzugst, gibt es unterschiedliche Arten von Foundations zur Auswahl: Creme-Make-up für einen natürlichen Look; Mousse-Make-up für extra viel Deckkraft bei Unreinheiten; Anti-Aging-Make-up mit zusätzlichen Pflegestoffen für reife Haut; Cushion-Foundation für einen schönen Glow und einfache Anwendung sowie Kompakt-Foundation gegen Hautglanz. Darüber hinaus gibt es BB-Creams. Diese eignen sich insbesondere für Anfänger oder Girls, die es sehr eilig haben. Sie haben keine besondere Deckkraft, sind dafür aber pflegend und können schnell einen strahlenden Glanz zaubern.
Und zum Schluss noch drei Tipps von einem Make-up Artist, der auch mich zu Experimenten inspiriert hat, die bis heute fester Bestandteil meiner Make-up-Routine sind: Trage deine Foundation immer von der Gesichtsmitte aus nach außen auf. Ein Primer kann helfen, dass dein Make-up noch länger hält. Und wenn du zu öliger Haut neigst, fixiere dein Make-up nach dem Auftragen der Foundation mit etwas Puder. So gelingt das perfekte Finish.
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