Lucas Cranach der Ältere (1472-1553) und das Werk „Das ungleiche Paar“ – eine Gesellschaftssatire, die auch heute noch Relevanz besitzt. In diesem Artikel werde ich ein bisschen die Bedeutung des Dargestellten erläutern. Das Kunstwerk hängt im renommierten Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg, wo ich auch Cranachs Darstellung der Salome betrachten konnte – eine seiner blutrünstigen Frauen.
„Das ungleiche Paar“ in der Kunst
Seit dem 15. Jahrhundert erfreuten sich Darstellungen von Liebschaften und Affären großer Beliebtheit. Künstler jener Zeit zeigten häufig „ungleiche Paare“, und die variierende Darstellung des „Liebesnarren“, wie man ihn in Liebesgärten und Bordellen findet, war weit verbreitet.

Cranachs Paar hat wohl wirklich existiert
Im häufigsten Szenario des „ungleichen Paares“ begehrt ein alter Mann, oft hässlich und maskenhaft dargestellt, eine junge, schöne Frau. Diese erwidert seine Begierde nur im Austausch gegen Geld oder Schmuck. Es gibt jedoch auch Darstellungen alter Frauen mit jungen Liebhabern, die sich aus deren Geldbeutel bedienen. Hier findest du etliche Darstellungen von Cranach zu dieser Thematik.
Zu diesem spezifischen Gemälde gibt es eine interessante Anekdote. Laut dem Oettingen-Wallersteinischen Grundbuch stellt das Bild den Nürnberger Bürgermeister Tucher und seine Magd dar. Angeblich ließ seine Familie das Bild zur Verspottung anfertigen, was dazu führte, dass er die Magd heiratete.

Was zeigt das Gemälde „Das ungleiche Paar“?
Eine junge Frau umarmt einen alten, verliebten Mann, während sie gleichzeitig den Betrachter des Bildes ansieht. Ihr verschlagener Blick macht den Betrachter zum Mitwisser. Der bärtige Mann trägt eine pelzverbrämte Schaube, während die Frau in ein rot-goldenes Kleid mit goldenen Borten an Brust, Schultern und Ärmeln, sowie einer perlenbesetzten Brustplatte gekleidet ist. Sie trägt als Schmuck ein Halsband und eine Hobelspankette. Ihre Haarhaube ist mit Edelsteinen verziert. Das Bild zeigt ein Kniestück vor einer dunklen Wand mit einem Ausblick auf eine Landschaft.
Verwendete Quellen:
А где продолжение?