Gestern war ich im Museum für Angewandte Kunst in Frankfurt. Durch seine Sammlungen will das Kunsthaus verborgene Schätze ans Licht bringen und Verbindungen zwischen den Geschichten und Ereignissen rund um die Objekte herstellen. Die wechselnden Ausstellungen erzählen von kulturellen Werten und den sich verändernden Lebensbedingungen.
Die Ausstellungen des Museums stellen außerdem immer die Frage, was angewandte Kunst in der heutigen Zeit sein kann. Dabei soll das Spannungsfeld zwischen Funktionalität und ästhetischem Mehrwert oftmals in den Vordergrund rücken. Es geht nicht mehr nur darum, die Objekte aus historischer Sicht zu betrachten, sondern auch zeitgemäße und unzeitgemäße Perspektiven miteinzubeziehen.

Ausstellung im Museum für Angewandte Kunst
Während meines Besuchs lief die Ausstellung „Was wir sammeln“. Hier sah ich Alltagsgegenstände, die Gestalter aus dem Großraum Frankfurt privat gesammelt hatten: Leuchtreklame, bunte Spülschwämme, Sand, Plastikbesteck und viel mehr wurde ausgestellt und als Kunstobjekte präsentiert.

Die Idee an sich fand ich interessant und musste zwangsläufig daran denken, was ich so sammle: Bücher, Kunst-Postkarten, Kühlschrankmagnete und Spiegel mit güldenen Rahmen. Das was meine Mutter sammelt, finde aber interessanter: Designervasen und Weihnachtsfiguren aus Porzellan – sie hat mittlerweile so viele, dass ich mir hin und wieder Sorgen mache. Ich frage mich, ob wir alle eine Veranlagung dazu haben, Dinge zu sammeln. Schreibe in die Kommentare, was du sammelst, oder schon mal gesammelt hast.
Um ganz ehrlich zu sein, hat mich die Ausstellung „Was wir sammeln“ ästhetisch nicht wirklich angesprochen, mich dafür aber zum Nachdenken angeregt. Lese hier von der schlimmsten Ausstellung, die ich je gesehen habe.
Dauerausstellung „Elementarteile“ im Museum
Besonders gut gefallen hat mit im Museum für Angewandte Kunst die Ausstellung „Elementarteile“, die 2014 eröffnet wurde. Diese Dauerausstellung ist sozusagen das Herzstück des Museums. Interessant finde ich, dass Objekte aus unterschiedlichen Kulturen und Epochen räumlich ganz nah nebeneinander ausgestellt werden. Dadurch wird eine besondere Verbindung zwischen den einzelnen Exponaten hergestellt.

Das eine oder andere Highlight war schon dabei – wie etwa ein Räuchergefäß in Gestalt eines Ochsen aus China (Mitte 18. JH) oder der Entwurf für einen Liebestempel um 1750 aus Deutschland. Erfahre hier, welches Frankfurter Museum in umliegender Nähe sich viel mehr lohnt als das für Angewandte Kunst.
Das Artikelbild des zu einem Liegestuhl umgebauten Einkaufswagen, war übrigens auch in der Ausstellung „Elementarteile“. Das Design ist von Mike Bouchet, der 1970 in Kalifornien geboren wurde, jedoch in Frankfurt lebt.
Museum für Angewandte Kunst – Architektur
Besonders aufregend fand ich die Architektur des Kunsthauses. Beim Bau orientierte sich der 1934 geborene Architekt Richard Meier an die Bauweise der Klassischen Moderne. Diese ist bekannt für ihre sachliche Form und die klar gegliederten Raumkörper.

Ich besuchte das Museum für Angewandte Kunst am Abend, konnte mir jedoch sehr gut vorstellen, wie lichtdurchflutet es tagsüber sein muss. Riesige Glasflächen und zahlreiche weiße Bauteile dominieren das gesamte moderne Bauwerk. Du bist in Frankfurt? Diese 5 Dinge musst du dort unbedingt gemacht haben.