Sturm, Regen, heulender Wind: In Portugal neigte sich der November seinem Ende zu. Um den meterhohen Wellen des Atlantischen Ozeans näher zu sein, begab ich mich auf den gigantischen Wellenbrecher in Póvoa de Varzim. Ich war so gerne dort, dass ich auch meine Bekanntschaft, die ich später kennenlernen würde, dort hin brachte.
Am Ende des Wellenbrechers stand ich schon beinahe mitten im Ozean. Die Wellen türmten sich vor mir auf und zerschlugen auf dem mit Algen bedeckten Beton in hunderttausende Tropfen, die ich auf meinem Gesicht spüren konnte. Der Blick in die Ferne brachte nur noch mehr aufkommende Wellen, während die Luft nach Salz und der kalten frische des Atlantischen Ozeans roch.

Während ich in Portugal war, vergaß ich Frankfurt
In meinen Ohren machte sich das laute Rasseln der mächtigen Wassermengen breit. Im Hintergrund hörte ich eine Fischverkäuferin am Strand, die die Möwen mit ihrer Krücke abwehrte. Wahrscheinlich rief sie den Vögeln, die es auf ihre Fische abgesehen hatten, die eine oder andere Drohung zu. Da sich die Szene auf portugiesisch abspielte, kann ich die Bedeutung ihrer Zurufe nur erahnen.
Mal schlug der Regen mehr in mein Gesicht, mal weniger – doch das Salz der Atlantik konnte er nicht von mir spülen. Mit dem Blick in die hundert Blautöne des Ozeans spürte ich, wie ich alles vergaß, was auf mich in Frankfurt wartete. Ich würde mich erst wieder daran erinnern, wenn ich in Frankfurt landen würde.

Póvoa de Varzim: Dieses Restaurant hat mich überwältigt
Am Abend war es an der Zeit, mich verwöhnen zu lassen. Ich entschied mich für das Restaurant Marinheiro in Póvoa de Varzim und trudelte dort am Abend ein. Mich erwartete dort der charmante Oberkellner, eine tolle Location und guter, schwerer Rotwein aus Portugal, wie ich ihn gerne habe. Als kleine Vorspeise wurden Riesengarnelen serviert. Ich schmeckte heraus, dass die Biester noch um die Mittagszeit im Ozean herumlungerten.

Die Hauptspeise ließ danach auch nicht lange auf sich warten. Ich entschied mich für die Rotbrasse, die mir glasiertem Kohl und anderem Gemüse serviert wurde. Filetiert wurde der Fisch sehr elegant am Tisch. Der Service war aufmerksam und freundlich, während die Rotbrasse zart und leicht war. Als Dessert bestellte ich Pão-de-ló de Ovar – ein Biskuit-Küchlein, das entfernt an ein Soufflé erinnert, das ich mache, da wahrscheinlich die gleiche Eiermenge drin ist. Ich werde dieses Restaurant nie vergessen.
Zurück zum Hotel ging ich zu Fuß, denn es hatte endlich aufgehört zu regnen. Auf dem Weg lernte ich einen Straßenkater kennen, der sich zunächst an mich ran kuschelte, dann aber mit voller Wucht in meine Hand biss. Ich nehme ihm das nicht übel.
[…] auf mich zukommen. Ich brauche weder Plan noch sonst was – das wissen wir ja bereits von meiner Portugalreise. Ich brauche nur mein Geld, eine Kamera und die Schlüsselkarte vom Hotelzimmer. Alles andere fügt […]